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Freitag 25. - Sonntag 27. Mai 2012
Seidlvilla, München
Nikolaiplatz 1b
Das Programm als PDF
Detailliertes Programm der Eröffnung und der Matinee
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Spiele laden ein zu Wettstreit, Wagnis, Verwandlung, zum Tun, "als ob". Jedes Spiel ist ein Versuch, ist grundsätzlich offen – es kann glücken oder auch nicht. Es hat auf alle Fälle mit der Dynamik des Lebendigen zu tun, ist Ausdruck des Überflusses und unerschöpflich in seinem Erscheinungsreichtum.
Spiel ist anders als viele Dinge, die wir in unserem Leben tun. Sollte nicht unser Leben sich vielmehr den Spielräumen öffnen? Spiel braucht Raum. Kindern geben wir diesen zur Erkundung der Welt. Beschreibt man Qualitäten des Spiels, so kommen lustvoll, trickreich, spitzfindig, mit heiligem Ernst, vergnüglich, zeitvertreibend, selbstvergessen, heiter, berauschend ... in den Sinn ... die Leichtigkeit des Seins.
Im künstlerischen Schaffensprozess nimmt das Spielerische einen wesentlichen Raum ein. Gerade das Vertrauen in die Hingabe an das Spiel, an das Nichtlineare, Nichtzielgerichtete beflügelt den Schöpfungsprozess, macht empfänglich für Intuition. Wirkt das Spielerische in diesem Prozess als Katalysator? – Das Pfingstsymposion fragt nach den Übergängen vom Spiel zur Arbeit und umgekehrt; nach der Spieltheorie und ihrer Anwendung, ihren Strategien für die Wirtschaft, für die Politik.
Gott würfelt nicht! Wie, wann, wo spielt die Natur? Fragen an Einsteins Paradigma.
Der Homo ludens als Kind der Götter?
In der indischen Götterwelt repräsentiert Krishna das kosmische Spiel, wie wirkt sich ein spielender Gott auf seine Religion aus?
Gamification, serious games, Planspiele, Computerspiele,
simulation gaming, es scheint etwas im Spiel zu sein. Trickreich setzen sich neue Impulse in der Arbeitswelt und in Lernprozessen durch. Was steckt dahinter?
Das Spiel in seiner zentralen Wirkkraft innerhalb aller Kulturen und Zeiten, soll man da noch fragen – ist es nicht ratsamer, sich lustvoll ihm hinzugeben?
Das Pfingstsymposion München 2012 lädt ein, in die Magie des Spiels einzutreten, mitzuspielen und mit der Matinee am Pfingstsonntag dieses Spiel weiterzuführen.
In interdisziplinärer Herangehensweise versucht das Symposion, von den Rändern her zum Kern des Spiels vorzudringen. Es lädt Expertinnen und Experten ein, führt den interdisziplinären Diskurs zwischen den Künsten und den Wissenschaften fort und freut sich auf neue Erkenntnisse und Einsichten.
Ulrike Trüstedt |
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Freitag 25. Mai 20 Uhr
Begrüßung
Ulrike Trüstedt
Eröffnungsvortrag
"Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt"
Nikolaus Brass
Das Spiel ist in Verruf geraten, seit wir in die Hände der Finanzmarkt-Spieler geraten sind.
Der Begriff vom Spiel ist zum Glücksspiel degeneriert. Und dennoch: Nichts wären wir ohne das Spiel, kein Lernen, keine probatorische Selbst- und Weltbegegnung wären möglich. Schillers utopische Sicht auf den Spielenden – ein (unmöglicher?) Blick auf die schöpferische Wirklichkeit des Menschen. Konzert
Nikolaus Brass
"Spielzeug" – Musik für zwei Pianisten
in der Bearbeitung für zwei Akkordeonisten 2012 (Uraufführung)
Fantasien und Etüden über die Gegenwärtigkeit kindlichen Spiels
Anne Maria Hölscher – Akkordeon
Kai Wangler – Akkordeon
"Stücke für leere Hände"
für Klavier (Uraufführung 2011)
Masako Ohta – Klavier
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Samstag 26. Mai 11 - 12 Uhr
Seminar
Nikolaus Brass
"Spielzeug"
"Stücke für leere Hände"
"music by numbers"
Der Komponist führt in sein Komponieren ein und verdeutlicht die Berührungsebenen zum Thema des Symposions.
Samstag 26. Mai 15 - 19 Uhr
Computer- und Videospiele: Neues Medium, neue Kunst?
Winnie Forster und Anatol Locker
"FarmVille", "Counter-Strike", "Tetris", "Sims": Woher kommen die PC- und Videospiele, und wohin führt ihre Entwicklung? Das jüngste Unterhaltungsmedium wird in den 70er-Jahren geboren und steht im 21. Jahrhundert erwachsen und gleichberechtigt neben Literatur, Film und anderen älteren Darstellungs- und Unterhaltungsformen. Der geschärfte Blick richtet sich auf das elektronische Spielen, diskutiert werden Trends sowie ästhetische, pädagogische und wirtschaftliche Fragen.
Spieltheorie – wie sich die richtigen Entscheidungen berechnen lassen
Martin Schottenloher
Spiele im Sinne der Spieltheorie modellieren Konfliktsituationen mit mehreren Akteuren (Spielern) und analysieren die Konsequenzen für jeden einzelnen unter den verschiedenen Aktionen (Spielzügen). Auf diese Weise wird aus Spiel Ernst und lassen sich Vorhersagen treffen (sogar konkret ausrechnen), wie die Akteure handeln werden, wenn vorausgesetzt wird, dass jeder Akteur nur das Beste für sich will (also gewinnen will). Je besser das Modell, desto besser auch die Voraussage. Es ergeben sich wichtige Anwendungen der Spieltheorie in Physik und Biologie, in Linguistik und in Psychologie sowie traditionell in Politik und Wirtschaft. In den Wirtschaftswissenschaften wird die Spieltheorie beispielsweise für strategische Entscheidungsfindungen eingesetzt, aber auch für die Preisfindung oder für strategische Partnerschaften. Das erklärt schließlich, wieso man mit der Spieltheorie einen Nobelpreis erringen kann.
"Rien ne va plus" – Gott würfelt nicht!
Josef M. Gaßner
Albert Einstein ignorierte die fundamentale Bedeutung des Zufalls in der Naturwissenschaft. Heute ist das Spiel der Welt im mikroskopisch Kleinsten längst anerkannte Tatsache – die Quantenmechanik.
Erst aus diesem Spiel mit den Möglichkeiten für Raum und Zeit erwächst makroskopische Stabilität. Das Spiel ist untrennbar in unserem Weltbild verankert, und letztendlich verdanken wir ihm sogar unser aller Existenz. Auch in der wissenschaftlichen Methodik hat sich das Spiel längst durchgesetzt. Von Monte-Carlo-Simulationen bis hin zur Störungstheorie. Letztere hat die Beherrschung eines vorgegebenen Spielraumes um das gesicherte Wissen herum perfektioniert. Die Evolution auf unserem Planeten ist äußerst progressiv im Spiel mit Versuch und Irrtum. Der Kosmos ist ein riesiges Casino.
Samstag 26. Mai 20 Uhr
Krishna – der Playboy im Honigwald
Peter Pannke
Ein visionärer Spaziergang durch einen Wald von Klängen
In den heiligen Hainen des Landes Braj zwischen Delhi und Agra, die mit dem Rest der Welt nicht einmal durch eine Bahnstation verbunden sind, verschwimmen die Grenzen von Zeit und Raum, Vergangenheit und Gegenwart, Fiktion und Realität. Schon die altindischen Schriften berichten von einem Land, in dem sich der Flöte spielende Krishna im Kreis der Kuhhirten und -hirtinnen von den Strapazen seiner früheren Inkarnationen erholte. Die irdische Heimat Krishnas wurde von indischen Sehern und Sängerpoeten im 14. Jahrhundert an den Ufern der Jamuna entdeckt. Noch heute erklingen die Verse der mittelalterlichen Dichter in den Tempeln der Pilgerstadt Vrindaban, in Abertausenden von Versionen strahlen sie über ganz Indien aus. "Sänger müssen zweimal sterben – Eine Reise ins unerhörte Indien": Peter Pannke berichtet in dem Buch von seiner Spurensuche nach dem Flöte spielenden Gott.
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Pfingstsonntag 27. Mai 11 Uhr Matinee
"music by numbers" (1998)
Nikolaus Brass
Version für Violine und Klavier
Version für Violine und Akkordeon
Masako Ohta – Klavier
Kai Wangler – Akkordeon
Hed Yaron Mayerson – Violine
Klassische chinesische Musik für Guquin
You Lan (Die einsame wilde Orchidee)
Mei Hua San Hong (Mei Hua: eine Blume in Südchina)
Liu Shui (Fließendes Wasser)
Guanshan Yue (Mond über dem Passberg)
Xiao Xiang Shui Yun (Wasser und Wolken am Xiaoxiang-Fluss)
Peng Peng Li – Guquin
Játékok
Spiele
work in progress
György Kurtág
Masako Ohta – Klavier
Auswahl aus dem großen Œuvre
Wolf Loeckle im Gespräch mit Nikolaus Brass, Peng Peng Li, Masako Ohta, Kai Wangler und Hed Yaron Mayerson |
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KünstlerInnen und ReferentInnen
Dr. Nikolaus Brass
Komponist, Schöngeising ---> www
Winnie Forster
Journalist, Verleger, Utting ---> www
Dr. Josef M. Gaßner
Mathematiker, theoretischer Physiker, Kosmologe, Ergolding
---> www
Anne Maria Hölscher
Akkordeon, Stuttgart ---> www
Peng Peng Li
Guquin-Spielerin, Weimar / Peking
Anatol Locker
Autor, Redakteur, München ---> www
Wolf Loeckle
Journalist, München
Hed Yaron Mayerson
Violine, München / Zürich
Masako Ohta
Pianistin, München ---> www
Peter Pannke
Sänger und Storyteller, Berlin
Prof. Dr. Martin Schottenloher
Mathematisches Institut der LMU, München ---> www
Kai Wangler
Akkordeon, München |
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Anmeldung und Informationen
Anmeldung erbeten
Pfingstsymposion München 2011
Agnesstr. 39, 80798 München
Tel. 0 89 / 2 72 18 56
ulrike.truestedt[at]pfingstsymposion.de
www.pfingstsymposion.de
Gesamtkarte 50 / 35 Euro
Tageskarte 35 / 25 Euro
Einzelkarte 15 / 10 Euro
Ermäßigung: StudentInnen, Arbeitslose |
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Mit freundlicher Förderung
Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Bezirk Oberbayern
Stiftung Bayerischer Musikfonds
Privatmäzene
Seidlvilla – das Haus für Schwabing
Konfuzius Institut München
Lions Club München
Zusammenarbeit mit der Hochschule für
Musik und Theater München
und der Echtzeithalle e.V.
besonderer Dank geht an:
Christina Madl
Christian Staubesand
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