Donnerstag,
8. Juni
Schweisfurth-Stiftung
Schloßrondell 1
20.00 Uhr Eröffnungskonzert
Michael
Bach
spielt Solowerke für Violon-Cello
Johann Sebastian Bach
Suite in c-moll, Nr.V
Michael Bach Bachtischa
3Pitches, 21 Sounds for Cello
John Cage
ONE8
Ausgehend von der traditionellen Spieltechnik hat Michael
Bach weitere klangliche Bereiche der Obertöne und Mehrstimmigkeit
dem Violoncello neu erschlossen. Diese Technik wurde als revolutionierende
Pionierarbeit (Die Zeit) bezeichnet.
Prof.
Dr. Daniel Charles
Fragen an die Musik und Michael Bach |
Freitag,
9. Juni
Orff-Zentrum München Festsaal
Kaulbachstr.16
14.00 Uhr
Das
Ganze: Unendlichkeit und Identität
Dr. Anne-Barb Hertkorn
Das reflektierende
Bewusstsein entfremdet: Wahrheit und Wirklichkeit sind nicht
mehr identisch. Die Rückkehr zu einem inneren Gleichgewicht
ist nur dann möglich, wenn die Erkenntnis gleichsam durch
ein Unendliches gegangen ist. Allein auf diesem Weg erreicht
der Mensch einen Bewusstseinsgrad, der das eigene Selbst als
Teil eines grösseren Ganzen begreift.
Die
Biologie:
Das Ganze im Blick, aber nicht im Griff?
Dr. Susann-Viola Renninger
Was ist
Leben? Musik und Tanz, Leidenschaft und Gewalt,
antwortet unsere Erfahrung: manchmal ist es essbar,
gelegentlich begehrenswert, dann wieder nur schlicht lächerlich
- ganz sicher ist allein nur seine Sterblichkeit. Trocken
hingegen klingt die Replik der Biologie: Leben ist die
Einheit von Selbsterhaltung, Selbstreproduktion und Evolutionsfähigkeit.
Es wissenschaftlich zu erklären heißt, es zu zergliedern
und zu fragmentieren. Doch das ist nur der erste Schritt,
denn neben dem reduktionistischen Ansatz in der Biologie gibt
es eine Reihe von Bemühungen, auch das Ganze nicht aus
dem Blick zu verlieren.
Moderation
Michael
Thurau
16.00 Uhr Freitag,
9. Juni
Du
bist nie allein. BIG BROTHER
Prof. Maren Paulat
Die Präsenz
der Medien im Privaten
Die Präsenz des Privaten in den Medien
Durchlässigkeit und Wechselwirkung von Privat und Öffentlich
Was bedeutet die mediale Konstruktion von Realität?
Du bist nie allein. SWEET HOME
Mono
no aware - das Herzzerreissende der Dinge:
Zur Geschichte der Wahrnehmung in Japan
Prof. Dr. Peter Pörtner
Im Zentrum
des Vortrags werden die Geschichte der Wahrnehmung der Dinge
in Japan und die Frage stehen, wie das moderne japanische
Design sich in diese Geschichte einordnen oder aus ihr erklären
lässt.
Moderation
Florian C. Allgayer
Fachhochschule für
Architektur Foyer
20.00 Uhr Freitag,
9. Juni
Präsentation und Medienparty
Projekte
zur medialen Konstruktion von Realität zeigen Studierende
der Fachhoschule für Architektur, Fachbereich Freies
Gestalten unter Leitung von Prof.Maren Paulat
Fast
forward and
Memory Networks
Die
televisionäre Inszenierung von Realität anhand einer
simulierten Präsenz
|
Samstag,
10. Juni
Orff-Zentrum
München Festsaal
Kaulbachstr.16
10.30 Uhr
Das Ganze - Gesundheit und Heilung als vernetzte Ordnung
Dr. med. Monika Pirlet-Gottwald
Ganz und
heil, das heisst gesund zu sein, ist uns ein dringendes Anliegen.
Obwohl sich die heutige Medizin als Teil unserer zerlegenden
analysierenden Welt häufig nur um Teile, Organe oder
Funktionsbereiche kümmert, ist es doch ärztlicher
Auftrag, sich um Gesundheit, Gesunderhaltung und Heil zu bemühen.
Dabei sind Leben und Gesundheit ganzheitlich dynamische Prozesse:
Durch ein ständiges Reparieren und Neuaufbauen in dem
ständigen Austausch mit der uns umgebenden Natur halten
wir uns ganz und gesund.
Wiederkehr
Pangäas? Entgrenzungsmythen
und Verschmelzungssehnsüchte im Internet-Zeitalter.
Prof. Dr. Bernd Guggenberger
Allenthalben
sind wir dabei, die alten Begrenzungsmythen durch die Neumythen
der Grenzenlosigkeit zu ersetzen. Wie wohl nichts sonst sind
Wort und Sache des Internet zu einem Synonym für
Entgrenzung geworden. Aus den ungezählt vielen Orten
dieser Welt wird ein einziger, unerschöpflich grosser
Ort, an dem alles sich abstandslos zusammendrängt. Die
Erde kehrt gleichsam zu ihrem Ursprung zurück: Pangäa,
die eine ungeteilte Einheit, die grosse Landmasse auf einer
einzigen Kontinentalplatte, bevor die Erdteile auseinanderdrifteten.
Moderation
Christina Madl
14.00 Uhr Samstag,
10. Juni
Das Ganze als Fragment - das Ganze im Fragment
Stellvertreterfunktionen von Klang und Musik
Prof. Dr. Helga de la Motte
Die Idee
einer Welt für sich - eines Ganzen - prägte einmal
den Begriff vom Kunstwerk.
Sie war die Voraussetzung für die einmalige Entfaltung
der Instrumentalmusik in der europäischen Kultur. Die
musikalischen Werke nahmen mehr und mehr eine Stellvertreterfunktion
für das Absolute ein. Isolierte Klänge wirken aber
selbst oftmals als Stellvertreter eines umfassenderen Zusammenhangs,
selbst wenn sie wie das Echo keinem bestimmten Ort zugehören
zu scheinen. Konnte nicht ein Ganzes bereits im fragmentierten
Klang spürbar werden? In der gegenwärtigen grenzüberschreitenden
Kunst werden nur noch Bedingungen gesetzt, die eine ganzheitliche
Wahrnehmung ermöglichen sollen. Scheint darin ein Ganzes
auf?
Grenzgänge
im Niemandsland?
Versuch einer Annäherung
Dr. Hartmut Dedert
In der
Retrospektive auf die Experimentalreihe Grenzgänge,
die von 1989 bis 1996 in der Black Box des Münchner Gasteig
45 künstlerische Projekte im Zwischenbereich von Performance,
Installation, Musik, Theater, Tanz und neuen Medien vorgestellt
hat, sollen einige Themenschwerpunkte und strukturelle Entwicklungslinien
nachgezeichnet und mit Blick auf ihre mögliche Bedeutung
für einen aktuellen Kunstdiskurs befragt werden.
Moderation Sigrid Gareis
17.00 Uhr Samstag,
10. Juni
Die Stille schreiben
Prof. Dr. Daniel Charles
Aber
muß man beim verbalen Prozeß des Sagens der Kunst
stehen bleiben? Verweist das Gesagte nicht vielmehr auf ein
undeklinierbares Sagen, auf eine blinde und nackte Berührung
mit dem Anderen (Jean Wahl), auf die Klage
der Menschenherde, welcher zuzuhören all die stumme Aufmerksamkeit
unserer stummen Musik (Jean-Francois Lyotard)
gilt? Die Kunst eben all dem zu öffnen was nicht in den
Bereich der Kunst fällt, sich selbst der Ganzheit der
Wege, durch die die Welt bloß ist, was sie ist:
nicht Kunst (Gerald Bruns) zu öffnen, das heißt,
sich für die Arte povera zu entscheiden für
eine Stille, die nicht die Stille des Unsichtbaren ist oder
der Hinter-Welten, sondern das Plerom aller Geräusche,
denen wir uns nicht entziehen können (John Cage), Geräusche
und gewöhnliche Sprachen, deren Krach entfremdend
/ unveräußerlich ist, wie Lévinas´
Begriff des Anderen.
(Der Vortrag wird aus dem Französischen übersetzt.)
Dany Keller Galerie
20 Uhr Samstag,
10. Juni
Das Ganze - ein Versuch
Art-Lecture,
Performance
Dorothea Hofmann, Ulrich Müller, Max Nyffeler, Helmut
Rohm, Reinhard Schulz, Bernhard Weidner
Elemente
vernetzten sich. Perspektiven weiten sich zum Horizont. In
Kurzreferaten richtet sich der Fokus des Interesses auf Aspekte,
die zeitgenössische Musik betreffend - und doch sind
alle Betrachtungen zugleich selbst Bausteine einer übergeordneten
akustisch-szenischen Performance, die hindeuten will auf Das
Ganze.
Stille birgt Latenzen. Zwischenräume sind nicht wirklich
leer. Denn Affirmatives, Relativierendes und Kontradiktorisches
wird sich zwischen die Kurzvorträge schieben: das philosophische
Fragment, das poetische Bild, die wissenschaftliche Aussage.
Im metamorphotischen und homogenisierenden Echo der live-elektronischen
Klanggenese finden sie ihr Schwung verleihendes Agens, in
sparsamen Bewegungsaktionen eine sinnträchtige Folie,
vielleicht ihr Abbild: die denkbaren Denkbewegungen hin auf
Das Ganze.
Theoriegruppe der MGNM (Münchner Gesellschaft für
Neue Musik)
|
AutorInnen,
ReferentInnen, KünstlerInnen, ModeratorInnen:
Florian
C. Allgayer, Musikwissenschaftler, Wirtschaftsjournalist,
Markt Schwaben
Michael Bach, Cellist, Wissembourg/Frankreich
Prof. Dr. Daniel Charles, Musikphilosophie, Universität
Nizza, Frankreich
Prof. Dr. Helga de la Motte, Systematische
Musikwissenschaft, TU Berlin
Dr. Hartmut Dedert, Argyle Informationssysteme,
Leitung des Kommunikationsteams der Gasteig München GmbH,
München
Sigrid Gareis, Projektleitung Theater/ Tanz des Siemens
Kulturprogramms, München
Prof. Dr. Bernd Guggenberger, Politikwissenschaft,
FU Berlin, Gründungsrektor der Seniorenuniversität
Meran, Bern/Schweiz |
Dr.
Anne-Barb Hertkorn, Promotion in Philosophie, freiberufliche
Autorin u.a. für Hörfunk und
Dokumentarfilme, München
Dr.
Dorothea Hofmann, Pianistin, München
Christina Madl, Redakteurin, München
Ulrich Müller, Klangkünstler, München
Max Nyffeler, Musikpublizist, Frauenneuharting
Prof. Maren Paulat, Freies Gestalten FH für Architektur,
München, Freie Künstlerin, Hamburg
Dr. Monika Pirlet-Gottwald, Ärztin für Naturheilkunde,
München
Prof. Dr. Peter Pörtner, Gegenwartsbezogene Japanologie
und Leiter des Japan-Zentrums der Universität München
Dr. Suzann-Viola Renninger, Biologin, Philosophin, Journalistin,
Universität München sowie Brugg/Schweiz
Helmut Rohm, Musikredakteur, Dachau
Dr. Reinhard Schulz, Musikjournalist, Zorneding
Studierende der FH für Architektur, München
Martin Thurau, Redakteur der SZ, München
Bernhard Weidner, Komponist, München |
Schweisfurth-Stiftung,
Südliches Schloßrondell 1, Schloß Nymphenburg:
Tram 17, Bus 41
Orff-Zentrum
München, Kaulbachstr. 16
Universität: U 3/6, Bus 53
Fachhochschule
für Architektur, Karlstr. 6
Königsplatz: U2, Ottostr.: Tram 27
Dany
Keller Galerie, Buttermelcherstr. 11
Reichenbachplatz: Tram 17,18
Isartorplatz:S1-7, Fraunhoferstr.: U2 Gesamtkarte
100
/ 80 DM
Gesamtkarte Studierende 50 DM
Eröffnungskonzert, Beitrag 10 DM
Tageskarte 50
/ 40 DM
Art Lecture 25
/ 22 DM
Eintrittskarten
an der Veranstaltungskasse.
Gesamtkarten werden zugeschickt nach Überweisung auf
das Konto:
Echtzeithalle e.V.:
Stadtsparkasse München,
Konto: 88-110374
BLZ 701 500 00. |