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14. Pfingstsymposion München 2003
Donnerstag 29. Mai
Freitag 30. Mai
Underground, Independent, Autonome, OFF- Szene sind Schlaglichter
unterschiedlichster Ausrichtungen – quirlig, schillernd,
weit weg von glitzernder oder glatter Oberfläche.
Hier wird erprobt, wie man anfängt anzufangen. Hier
entsteht Reibung: ungeschützt in Neuland aufzubrechen,
in unbekannte Handlungsfelder vorzustoßen, einengende
Maßstäbe und Wertungen hinter sich lassend
– vor allem aber Unverzichtbares auszuloten. Unabhängig
von Institutionen und Vorgaben lässt sich hier die
Akzeptanz eines radikalen Bruchs mit Konventionen prüfen.
Es entsteht der Humus, der kulturelle Entwicklungen inspiriert
und möglich macht.
Das Pfingstsymposion München 2003 widmet sich dieser
Szene und stellt Fragen aus ökonomischer, ästhetischer
und kulturpolitischer Sicht. Die Freie Szene zieht sich
zurück. Ist dies Ausdruck einer Infragestellung,
oder ist es zunehmendes Desinteresse am künstlerisch
Innovativen – am Neuen überhaupt?
Die kontinuierliche Beachtung, Toleranz und Wertschätzung
dieser Freiräume, ihrer Basisarbeit, der Aufbereitung
innovativer Tendenzen durch Öffentlichkeit und Medien
trügen wesentlich zu deren Existenz und Überleben
bei.
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Diese
Dynamik hat ihre Korrespondenz in der Radikalität,
sich für das Nomadische, die Freie Szene zu entscheiden,
die spartenübergreifend für den ganzen kulturellen
Raum gültig ist.
Das Pfingstsymposion will Fährten
im Prozess des Suchens aufspüren, die diese eigene
und notwendige Unabhängigkeit beleuchten und diskutieren
und eine Denk-, vielleicht auch Streitschrift zur freien
Musikszene verfassen.
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Donnerstag 29. Mai 19 Uhr
Begrüßung
Dr. Thomas Rösch
Grußworte Cornelie Müller
Dr. Rainer Nonnenmann
Frei von und zu …
Historische,
ästhetische und kulturpolitische Aspekte der freien
Musikszene am Beispiel Kölns.
Wie
stets erweist sich der Begriff der Freiheit auch im
Zusammenhang der “Freien Szene” als ambivalent.
Zum einen benennt er die Unabhängigkeit von starren
Rahmenbedingungen, denen städtische und staatliche
Institutionen ausgesetzt sind. Zum anderen unterstreicht
er die Möglichkeit zur Entwicklung neuer, experimenteller
Produktions-, Rezeptions- und Kommunikationsformen.
Zugleich führt die Freiheit von geregelten Subventionen
zu zahlreichen, nicht nur finanziellen Zwängen
und sind die große Flexibilität und das hohe
Effektivitäts- und Innovationspotenzial der Freien
Szene nicht zuletzt Folgen ihrer permanenten Unterfinanzierung.
Beides hat historische Ursachen und birgt für die
Gegenwart und Zukunft ebenso viele Chancen wie Gefahren.
Ausgehend von der bürgerlichen Vorgeschichte im
19. Jahrhundert und der Entstehung der Freien Szenen
seit den 1960er-Jahren, werden am Beispiel der freien
Musikszene Kölns allgemeine ästhetische und
kulturpolitische Aspekte der Freien Szene erörtert,
die mit Einschränkungen in ähnlicher Weise
auch für andere Sparten und Städte gelten
dürften. Eingegangen werden soll dabei auch auf
jüngste kulturpolitische Initiativen der Kölner
Freien Szene.
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Donnerstag 29. Mai 20:30 Uhr
Szene
1
babel
weber reiserer. improvisation
Bewusst,
dass Freiheit kein Geschenk ist, bahnt sich das Trio
einen Weg – Konventionelles genüsslich auslebend
– durch den Dschungel ungeschriebener Gesetze
vergangener Musi-kergenerationen. Die Manifestation
„Alles ist möglich“ wird durch den
Versuch einer Annäherung an dieses Unmögliche
gleichzeitig ad absurdum geführt. So entsteht eine
Musik bekannter Strukturen in einem Gewebe neuer Techniken
und Klänge.
Zoro
Babel – Schlagzeug, Percussion, Akkordeon, Elektronik
Christoph Reiserer – Saxofone und Elektronik
Tobias Weber – E-Gitarre, E-Bass
Château le Clou.
Das Weingut bei Bergerac im Périgord, Frankreich,
lädt zu Wein und Brot ein. |
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Freitag 30. Mai 16 Uhr
Szene 2
Jörg
Schäffer. Radikal frei – freie Radikale.
Ein musikalisch-chemischer Katalog – Essay über
die Energiegewinnung an der philosophischen Membran.
Denk- und Imaginationsschwellen eines ästhetischen
Diskurses wissenschaftlicher Inhalte.
Roland Zag. Gegen den Strom. Zeitgenössische
Musik am Ende unseres Jahrhunderts. Dokumentarfilm,
1996.
Lutz
Weinmann und Fei Teng. Naturtalente.
Ein virtu-eller Rundgang. Die sieben Todsünden.
Thomas
Glatz vom „Archiv für Gebrauchs-
und Benutz-texte“ und Martin Krejci
vom „institut für leistungsabfall und kontemplation“
präsentieren „Njswnstn“,
ein Hörstück.
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Freitag 30. Mai 19 Uhr
Podiumsdiskussion:
Die
freie Musikszene – im Spiel der Kräfte
Fliegt
sie wirklich, wie das Ulmer Grafitto kündet? Fragen
an die freie Musikszene und aus ihr heraus werden unter
ästhetischen, ökonomischen und kulturpolitischen
Aspekten diskutiert. Impulsbeiträge eröffnen
die Diskussion:
Alexandra
Zöllner. Die Freie Szene in Musik und Theater.
Eigene künstlerische Wege oder Durchlaufstation
auf dem Weg zu etablierter Kunst? Anhand der Vielfalt
der beschrittenen Wege soll das mögliche Selbstverständnis
einer freien Szene beleuchtet werden: Schnittmengen
mit Nachbardisziplinen, eigene und fremde Wahrnehmung
sowie mögliche zukünftige Organisations- und
Kommunikationsformen stehen zur Diskussion.
Lars
Mentrup. Freiheit und Verantwortung. Freiheit
ist ein Konstrukt. Der Begriff „Freie Szene“
suggeriert Unabhängigkeit. Und doch ist die Freie
Szene ein Teil der Gesellschaft. Sie steht in Beziehung
zu ihr und in Verantwortung.
Thomas
Glatz, Andreas Kolb, Wilfried Krüger,
Lars Mentrup, Rainer Nonnenmann, Dieter Trüstedt,
Alexandra Zöllner, Moderation: Roland Zag
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Freitag 30. Mai 21 Uhr
Szene 3
Wilfried
Krüger – Solohorn.
Aus Quatro pezzi, 1956. Giacinto Scelsi
Foliant 26, 1990. Martin Daske
Elmar
H.-Guantes. Improvisationen – Kontrabass.
Château
le Clou. Das Weingut bei Bergerac im Périgord,
Frankreich, lädt zu Wein und Brot ein.
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Elmar
H.-Guantes
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Veranstaltungsort:
Orff-Zentrum München Kaulbachstr. 16
Universität U 3/6 Bus 53
Tageskarte
15 € ermäßigt 10 €
jeweils für Do, 29. Mai und Fr, 30. Mai
Karten
an der Veranstaltungskasse
Pfingstsymposion
c/o Ulrike Trüstedt
Agnesstr. 39
80798 München
Tel: 089/ 272 18 56
ulrike.truestedt[at]pfingstsymposion.de
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KünstlerInnen und ReferentInnen
Zoro
Babel Schlagzeuger, Komponist, München
Thomas Glatz Schriftsteller, bildender Künstler,
Organisation der Literaturbühne “Open Mic“,
München
Elmar H.-Guantes Kontrabassist, München
Andreas Kolb Chefredakteur der Jazzzeitung
und Redaktionsleitung der nmz, Regensburg
Martin Krejci Medienkünstler, Musiker,
Leitung der Akademiekonzerte an der Akademie der Bildenden
Künste, München
Wilfried Krüger Solohornist der Nürnberger
Symphoniker, künstlerische Leitung des KlangKonzepteEnsembles,
Nürnberg
Lars Mentrup angehender Diplom-Technomathematiker,
Sprecher der Kunstvereine des Domagkgeländes, München
Cornelie Müller Musik- und Theaterfrau,
München
Dr. Rainer Nonnenmann Musikwissenschaftler,
Koordinator des Initiativkreises Freie Musik Köln, Köln
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Christoph
Reiserer Saxofonist, Komponist,
München, z.z. Glasgow
Dr. Thomas Rösch Direktor des Orff-Zentrums
München, München
Dr. Jörg Schäffer Komponist, Biochemiker,
Echtzeithalle und Musiklabor, München
Fei
Teng Maler, Grafiker, München
Dr. Wolf-Dieter Trüstedt Physiker, Künstler,
Echtzeithalle und Musiklabor, Hochschule für Musik und
Theater München
Tobias Weber Gitarrist, Bratschist, Komponist,
München
Lutz Weinmann Radierer, Computergraphik,
München
Roland Zag Musikwissenschaftler, Musikjournalist,
München
Alexandra Zöllner Kulturmanagerin und
-beraterin, München |
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Mit freundlicher
Unterstützung:
Bayerisches
Staatsministerium für Wissenschaft
Forschung und Kunst
Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Château le Clou, Frankreich
Privatmäzene
Träger
des Pfingstsymposions Echzeithalle e.V. |
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Konzept und Realisation Ulrike Trüstedt
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