PFINGSTSYMPOSION|2014|1990 - 2013|Konzept|Kontakt|ReferentInnen KünstlerInne|Förderung  


14. Pfingstsymposion München 2003



Donnerstag 29. Mai
Freitag 30. Mai




Underground, Independent, Autonome, OFF- Szene sind Schlaglichter unterschiedlichster Ausrichtungen – quirlig, schillernd, weit weg von glitzernder oder glatter Oberfläche. Hier wird erprobt, wie man anfängt anzufangen. Hier entsteht Reibung: ungeschützt in Neuland aufzubrechen, in unbekannte Handlungsfelder vorzustoßen, einengende Maßstäbe und Wertungen hinter sich lassend – vor allem aber Unverzichtbares auszuloten. Unabhängig von Institutionen und Vorgaben lässt sich hier die Akzeptanz eines radikalen Bruchs mit Konventionen prüfen. Es entsteht der Humus, der kulturelle Entwicklungen inspiriert und möglich macht.

Das Pfingstsymposion München 2003 widmet sich dieser Szene und stellt Fragen aus ökonomischer, ästhetischer und kulturpolitischer Sicht. Die Freie Szene zieht sich zurück. Ist dies Ausdruck einer Infragestellung, oder ist es zunehmendes Desinteresse am künstlerisch Innovativen – am Neuen überhaupt?

Die kontinuierliche Beachtung, Toleranz und Wertschätzung dieser Freiräume, ihrer Basisarbeit, der Aufbereitung innovativer Tendenzen durch Öffentlichkeit und Medien trügen wesentlich zu deren Existenz und Überleben bei.

 



 

Diese Dynamik hat ihre Korrespondenz in der Radikalität, sich für das Nomadische, die Freie Szene zu entscheiden, die spartenübergreifend für den ganzen kulturellen Raum gültig ist.

Das Pfingstsymposion will Fährten im Prozess des Suchens aufspüren, die diese eigene und notwendige Unabhängigkeit beleuchten und diskutieren und eine Denk-, vielleicht auch Streitschrift zur freien Musikszene verfassen.

Positionspapier als PDF [17kb]

 

 

Donnerstag     29. Mai
Freitag     30. Mai
 
Veranstaltungsort / Preise
ReferentInnen
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Donnerstag 29. Mai 19 Uhr

Begrüßung Dr. Thomas Rösch
Grußworte Cornelie Müller


Dr. Rainer Nonnenmann
Frei von und zu …

Vortrag als PDF [65kb]

Historische, ästhetische und kulturpolitische Aspekte der freien Musikszene am Beispiel Kölns.

Wie stets erweist sich der Begriff der Freiheit auch im Zusammenhang der “Freien Szene” als ambivalent. Zum einen benennt er die Unabhängigkeit von starren Rahmenbedingungen, denen städtische und staatliche Institutionen ausgesetzt sind. Zum anderen unterstreicht er die Möglichkeit zur Entwicklung neuer, experimenteller Produktions-, Rezeptions- und Kommunikationsformen. Zugleich führt die Freiheit von geregelten Subventionen zu zahlreichen, nicht nur finanziellen Zwängen und sind die große Flexibilität und das hohe Effektivitäts- und Innovationspotenzial der Freien Szene nicht zuletzt Folgen ihrer permanenten Unterfinanzierung. Beides hat historische Ursachen und birgt für die Gegenwart und Zukunft ebenso viele Chancen wie Gefahren. Ausgehend von der bürgerlichen Vorgeschichte im 19. Jahrhundert und der Entstehung der Freien Szenen seit den 1960er-Jahren, werden am Beispiel der freien Musikszene Kölns allgemeine ästhetische und kulturpolitische Aspekte der Freien Szene erörtert, die mit Einschränkungen in ähnlicher Weise auch für andere Sparten und Städte gelten dürften. Eingegangen werden soll dabei auch auf jüngste kulturpolitische Initiativen der Kölner Freien Szene.

 



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Donnerstag 29. Mai 20:30 Uhr
Szene 1

babel weber reiserer. improvisation

Bewusst, dass Freiheit kein Geschenk ist, bahnt sich das Trio einen Weg – Konventionelles genüsslich auslebend – durch den Dschungel ungeschriebener Gesetze vergangener Musi-kergenerationen. Die Manifestation „Alles ist möglich“ wird durch den Versuch einer Annäherung an dieses Unmögliche gleichzeitig ad absurdum geführt. So entsteht eine Musik bekannter Strukturen in einem Gewebe neuer Techniken und Klänge.

Zoro Babel – Schlagzeug, Percussion, Akkordeon, Elektronik
Christoph Reiserer – Saxofone und Elektronik
Tobias Weber – E-Gitarre, E-Bass

SZENE 1/3 als PDF [118kb]


Château le Clou. Das Weingut bei Bergerac im Périgord, Frankreich, lädt zu Wein und Brot ein.

 


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Freitag 30. Mai 16 Uhr
Szene 2

Jörg Schäffer. Radikal frei – freie Radikale. Ein musikalisch-chemischer Katalog – Essay über die Energiegewinnung an der philosophischen Membran. Denk- und Imaginationsschwellen eines ästhetischen Diskurses wissenschaftlicher Inhalte.

Vortrag als PDF [300kb]


Roland Zag. Gegen den Strom. Zeitgenössische Musik am Ende unseres Jahrhunderts. Dokumentarfilm, 1996.

Lutz Weinmann und Fei Teng. Naturtalente. Ein virtu-eller Rundgang. Die sieben Todsünden.

Thomas Glatz vom „Archiv für Gebrauchs- und Benutz-texte“ und Martin Krejci vom „institut für leistungsabfall und kontemplation“ präsentieren „Njswnstn“, ein Hörstück.


 



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Freitag 30. Mai 19 Uhr



Podiumsdiskussion:

Die freie Musikszene – im Spiel der Kräfte

Fliegt sie wirklich, wie das Ulmer Grafitto kündet? Fragen an die freie Musikszene und aus ihr heraus werden unter ästhetischen, ökonomischen und kulturpolitischen Aspekten diskutiert. Impulsbeiträge eröffnen die Diskussion:

Alexandra Zöllner. Die Freie Szene in Musik und Theater. Eigene künstlerische Wege oder Durchlaufstation auf dem Weg zu etablierter Kunst? Anhand der Vielfalt der beschrittenen Wege soll das mögliche Selbstverständnis einer freien Szene beleuchtet werden: Schnittmengen mit Nachbardisziplinen, eigene und fremde Wahrnehmung sowie mögliche zukünftige Organisations- und Kommunikationsformen stehen zur Diskussion.

Lars Mentrup. Freiheit und Verantwortung. Freiheit ist ein Konstrukt. Der Begriff „Freie Szene“ suggeriert Unabhängigkeit. Und doch ist die Freie Szene ein Teil der Gesellschaft. Sie steht in Beziehung zu ihr und in Verantwortung.

Thomas Glatz, Andreas Kolb, Wilfried Krüger,
Lars Mentrup, Rainer Nonnenmann, Dieter Trüstedt, Alexandra Zöllner, Moderation: Roland Zag


 



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Freitag 30. Mai 21 Uhr
Szene 3

Wilfried Krüger – Solohorn.
Aus Quatro pezzi, 1956. Giacinto Scelsi
Foliant 26, 1990. Martin Daske

Elmar H.-Guantes. Improvisationen – Kontrabass.

SZENE 1/3 als PDF [118kb]


Château le Clou. Das Weingut bei Bergerac im Périgord, Frankreich, lädt zu Wein und Brot ein.


 



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Elmar H.-Guantes

 
 


Veranstaltungsort:

Orff-Zentrum München Kaulbachstr. 16
Universität U 3/6 Bus 53

 


Tageskarte 15 € ermäßigt 10 €
jeweils für Do, 29. Mai und Fr, 30. Mai

Karten an der Veranstaltungskasse

 

Pfingstsymposion
c/o Ulrike Trüstedt
Agnesstr. 39
80798 München

Tel: 089/ 272 18 56
ulrike.truestedt[at]pfingstsymposion.de

 

 

 



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KünstlerInnen und ReferentInnen

Zoro Babel Schlagzeuger, Komponist, München
Thomas Glatz Schriftsteller, bildender Künstler, Organisation der Literaturbühne “Open Mic“, München
Elmar H.-Guantes Kontrabassist, München
Andreas Kolb Chefredakteur der Jazzzeitung und Redaktionsleitung der nmz, Regensburg
Martin Krejci Medienkünstler, Musiker, Leitung der Akademiekonzerte an der Akademie der Bildenden Künste, München
Wilfried Krüger Solohornist der Nürnberger Symphoniker, künstlerische Leitung des KlangKonzepteEnsembles, Nürnberg
Lars Mentrup angehender Diplom-Technomathematiker, Sprecher der Kunstvereine des Domagkgeländes, München
Cornelie Müller Musik- und Theaterfrau, München
Dr. Rainer Nonnenmann Musikwissenschaftler, Koordinator des Initiativkreises Freie Musik Köln, Köln

 







Christoph Reiserer Saxofonist, Komponist,
München, z.z. Glasgow
Dr. Thomas Rösch Direktor des Orff-Zentrums München, München
Dr. Jörg Schäffer Komponist, Biochemiker, Echtzeithalle und Musiklabor, München
Fei Teng Maler, Grafiker, München
Dr. Wolf-Dieter Trüstedt Physiker, Künstler, Echtzeithalle und Musiklabor, Hochschule für Musik und Theater München
Tobias Weber Gitarrist, Bratschist, Komponist, München
Lutz Weinmann Radierer, Computergraphik,
München
Roland Zag Musikwissenschaftler, Musikjournalist, München
Alexandra Zöllner Kulturmanagerin und -beraterin, München 




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Mit freundlicher Unterstützung:

Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft
Forschung und Kunst
Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Château le Clou, Frankreich
Privatmäzene

Träger des Pfingstsymposions Echzeithalle e.V.

 




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Konzept und Realisation Ulrike Trüstedt
 
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